Mut
Neuen
Mut für die Kunst aus Menschen schöpfen
Am 19. Februar 2022 beginnt im Konventhaus in
Schaffhausen die aktuelle Werkschau von Yulanie Perumbadage mit dem Übertitel
„Mut“. Im Fokus der Ausstellung stehen 17 Werke der Künstlerin, die in jüngerer
Zeit entstanden sind und einen neuen Einblick in ihr gegenwärtiges Schaffen
ermöglichen. Thematisierte Yulanie in vergangenen Ausstellungen beispielsweise Phänomene
wie den Krieg oder die Migration, so geht es dieses Mal um die ganz persönliche
Innenwelt der Künstlerin.
Yulanie meint dazu: „Durch die Bilder meiner Ausstellung
möchte ich meine innere Kraft und Stärke zeigen und damit anderen Menschen eine
Inspiration dafür sein, wie man mit schwierigen, scheinbar aussichtslosen
Lebenssituationen umgehen kann.“ Und diese Kraft und Stärke in den Bildern der
still und zurückhaltend wirkenden Künstlerin erkennt man deutlich.
Mit Bildern etwas verändern
Geboren wird Yulanie 1971 in Sri Lanka. Den
Wunsch Künstlerin zu werden hatte sie bereits früh. Zwischen 1997 und 2001
studiert sie in Colombo Malerei und Bildhauerei und arbeitete dann als freie
Künstlerin und Kunstpädagogin. Seit 2009 lebt sie mit ihrer Familie in
Schaffhausen.
Malerei ist für Yulanie eine Sprache, die die
Kraft für Veränderungen hat. Ihre Kunst ist hinweisend und aufzeigend, aber
auch vermittelnd und gebend. Eng verbunden ist ihr Werk mit den jeweiligen
Stationen ihres Lebensweges und ihren dabei gemachten Erfahrungen. Dabei
standen stets der Mensch, sein Schicksal, seine Gefühle und Empfindungen im
Zentrum. Und auch der Anspruch für diesen, durch Kunst, Verbesserungen zu erreichen.
„Ich hatte immer die Hoffnung die Gesellschaft mit meinen Bildern verändern zu
können“, so Yulanie. Eine schwere, 2019
diagnostizierte Krankheit gab ihrem Werk eine weitere, neue Richtung. Einmal
mehr spielten Menschen auf diesem Weg eine zentrale Rolle.
Mut und Inspiration aus Menschen
schöpfen
„Schon immer habe ich für meine Kunst Kraft
aus den Menschen geschöpft. Sie sind meine Inspiration und für sie male ich“,
meint Yulanie. Und gerade diese Menschen, ihre Familie und ihre Freunde waren
es, die sie, in ihrer schweren Phase der Krankheit unterstützten, für sie da
waren und halfen. „So entstand in mir die Hoffnung, dass es trotzdem weitergehen
kann. Und die Gewissheit, dass es für diesen Weg Mut und viel Kraft braucht.“
Und gerade diese Gefühle sind es denn auch,
der in ihrer neuen Ausstellung ihren Ausdruck finden. Letztere markiert eine
neue Phase im Schaffen von Yulanie, in der die Auseinandersetzung mit der
Aussenwelt um diejenige mit ihrer ganz persönlichen Innenwelt erweitert wird. Neue
Farben, losgelöste Formen und Kompositionen zeugen lebendig davon.
Remo Boretti